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Sträucher erfüllen viele Funktionen: Sie spenden Schatten und bieten einen Lebensraum für Vögel, vor allem aber verschönern sie den Garten. Auch als Sichtschutz vor neugierigen Blicken kommen einige Straucharten infrage. Der richtige Pflanzzeitpunkt ist wichtig für ein gutes Wachstum, je nach Art des Gehölzes kann er unterschiedlich sein. Wann Sie welchen Strauch am besten pflanzen, welche Voraussetzungen der Boden erfüllen muss, damit Sträucher gedeihen und wie genau Sie beim Anpflanzen vorgehen, erfahren Sie im Ratgeber.
Welche Voraussetzungen sind wichtig, um Büsche zu pflanzen?
Für ein optimales Pflanzenwachstum ist ein guter Boden wichtig: Er sorgt dafür, dass Büsche und Sträucher genügend Feuchtigkeit erhalten und Nährstoffe aufnehmen können. Ist der Boden steinig, trocken oder zu fest, kann der Strauch nicht optimal gedeihen. Ein verdichteter Boden kann zudem Staunässe begünstigen. Besonders in sehr festen Böden können die Wurzeln sich nicht richtig ausbreiten – das Wachstum wird somit gehemmt und der Busch kann sich nur unzureichend entfalten. Ist der Boden sehr lehmhaltig, können Sie etwas Sand hinzugeben, um die Festigkeit des Lehms aufzulockern. Andersherum verhält es sich genauso: Ist der Boden sehr sandhaltig und durchlässig, geben sie etwas Lehm hinzu – dieser sorgt für eine bessere Festigkeit. Folgende Begebenheiten zeichnen einen geeigneten Boden aus:
- Der Boden sollte locker sein.
- Es sollten ausreichend Nährstoffe vorhanden sein.
- Der Boden sollte frostfrei sein.
Je nach Strauchart gibt es verschiedene Anforderungen, die eine Pflanze an ihre Umgebung stellt. Diese sollten Sie unbedingt beachten, damit der Strauch bestmöglich wachsen kann. Neben einem nährstoffreichen, lockeren Boden ist die Wahl des passenden Standorts wichtig. Beachten Sie, ob das Gehölz pralle Sonne verträgt oder einen halbschattigen Ort bevorzugt und wie viel Platz es benötigt. Planen Sie immer genügend Abstand zu anderen Gewächsen, Zäunen oder Gebäuden ein, damit der Busch nicht eingeengt wird und bestehendes Mauerwerk keine Schäden anrichtet.
Der richtige Zeitpunkt: Wann sollten Sie Sträucher pflanzen?
Viele Büsche können Sie ganzjährig pflanzen, doch der optimale Zeitpunkt zum Anpflanzen kann je nach Gehölz unterschiedlich sein. Entscheidend für die Wahl des passenden Zeitpunkts ist unter anderem die Beschaffenheit der Wurzeln:
Wurzelnackte Pflanzen sollten Sie bis spätestens März einpflanzen, damit die Wurzeln genügend Zeit haben, um vor der Hauptwachstumszeit in den Boden einzuwachsen. Das Gleiche gilt für Rosen.
Gehölze mit Erdballen besitzen bereits einen hohen Anteil an Feinwurzeln, durch die sie ausreichend Flüssigkeit und Nährstoffe aufnehmen können. Aus diesem Grund können Sie Büsche mit Erdballen bis in den wärmeren Mai hinein anpflanzen.
Sträucher mit Topfballen können Sie sogar bis in den Sommer hinein anpflanzen – vorausgesetzt, Sie gießen die Gehölze bei Trockenheit ausgiebig.
Sträucher im Herbst pflanzen
Der Herbst gilt für viele Sträucher als optimale Pflanzzeit: Da die Erde zu diesem Zeitpunkt noch relativ warm ist, haben die Wurzeln vor dem Frost genügend Zeit, um Feinwurzeln zu bilden, die Wasser und Mineralien transportieren. Zudem ist der Herbst die Zeit, zu der Gehölze ihre Blätter abwerfen, um das Wurzelwachstum zu fokussieren. Somit haben Büsche, die im Herbst gepflanzt werden, einen Entwicklungsvorsprung vor Gehölzen, die im Frühjahr in die Erde gesetzt werden. Der Herbst als Pflanzzeitpunkt dient der Vorbereitung der Gehölze auf die nächste Saison.
Wenn Sie Sträucher im Herbst pflanzen, achten Sie darauf, das Pflanzloch ausreichend groß auszuheben: Das Pflanzloch sollte etwa eineinhalb- bis zweimal so breit und tief wie der Wurzelballen des Gehölzes sein. Lockern Sie den umliegenden Boden großzügig auf – das erleichtert die Versorgung mit Wasser, Mineralien und Spurenelementen.
Sträucher im Frühling pflanzen
Für einige Büsche ist auch der Frühlinggut als Pflanzzeit geeignet ‒ besonders für Pflanzen, die etwas Zeit benötigen, um vor dem Winter zu wurzeln. Das gilt vor allem für frostempfindliche Gehölze. So haben Sie eine ganze Saison Zeit zum Einwurzeln, wodurch sie den ersten Winter besser überstehen. Im Frühling können Sie unter anderem folgende Straucharten pflanzen:
- frostempfindliche Taxa
- sommergrüne Laubsträucher
- immergrüne Laubsträucher
- Containerpflanzen
- Gehölze mit Wurzelballen
- nicht absolut winterharte Arten
Sollten Sie Sträucher im Frühling pflanzen, achten Sie auf eine ausreichende Wasserzufuhr. Diese gewährleistet, dass sich Feinwurzeln ausbilden und die Pflanze mit ausreichend Mineralien und Spurenelementen versorgen. Besonders in den heißen Sommermonaten ist es wichtig, die Gehölze regelmäßig und großzügig zu wässern.
Pflanzzeittabelle für Sträucher
Eine Übersicht mit Beispielen zum Pflanzzeitpunkt verschiedener Sträucher zeigt die untenstehende Tabelle.
Zeitpunkt | Vorteile | Beispiele |
---|---|---|
Frühjahr | • Gehölze haben genug Zeit zum Einwurzeln. • Sie überstehen den ersten Winter besser, als wenn sie kurz vor dem Wintereinbruch gepflanzt würden. | • Rhododendron • Hortensie • Lavendel • Buchsbaum • Hibiskus • Kirschlorbeer • Bitterorange • Brombeere • Eibe • Faulbaum • Forsythie • Franklinie • Gemeiner Wacholder • gewöhnlicher Judasbaum • Goldregen • Kreuzdorn • Thuja • Liebesperlenstrauch • Mönchspfeffer • rote Heckenkirsche • roter Hartriegel • Schmetterlingsflieder • Vogelbeere • Winterjasmin |
Herbst | • Im Herbst konzentrieren die Pflanzen sich auf das Wurzelwachstum. • Gehölze haben einen Wachstumsvorschub. | • Berberitze • Besenginster • Braut- und Spierstrauch • Eingriffeliger Weißdorn • Borstige Taigawurzel • Flieder • Gemeine Pimpernuss • Haselnuss • Himbeere • Magnolie • Liguster • Rote Johannisbeere • Schwarze Johannisbeere • Stachelbeere • Strauch-Kronwicke • Traubenholunder • Traubenkirsche • Clematis • Zaubernuss |
Manche Gehölze können Sie sowohl im Frühjahr als auch im Herbst anpflanzen. Hierzu zählen beispielsweise Berglorbeer, chinesischer Gewürzstrauch, echter Seidelbast, Felsenbirne, Kreuzdorn, Schlehe und Schwarzer Holunder.
Wie nah am Haus können Büsche gepflanzt werden?
Nicht nur Wohnraum, auch Gartenlauben, Zäune oder Pavillons können beschädigt werden, wenn Sie Büsche zu nah an Bauwerken pflanzen. Auch ein Baumschnitt kann hier keine Abhilfe schaffen, denn die Schäden entstehen durch das unterirdische Wurzelwerk. Das gilt vor allem für Flachwurzler: Flachwurzelnde Pflanzen können Sträucher sein, aber auch manche Bäume fallen darunter. Zu den gängigsten flachwurzelnden Büschen gehören Efeu, Berberitze, Johannisbeer- und Stachelbeerbüsche sowie die Magnolie. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Wurzeln strahlenförmig um den Pflanzenstamm herum in die Breite wachsen. Einzelne Wurzeln wachsen in die Tiefe und verankern die Pflanze fest im Boden. Dabei können sie sich unter Bauwerken ausbreiten und hier großen Schaden anrichten.
Breiten die Wurzeln von Flachwurzlern sich unter Gebäuden aus, schädigen sie die Bausubstanz: Mauern werden rissig, Bodenplatten können sich durch die darunterliegenden Wurzeln anheben. Deswegen sollten Sie unbedingt darauf achten, beim Anpflanzen genügend Abstand zu Bauwerken einzuhalten. Aus Faustregel gelten 2,50 Meter als ausreichend, wenn Sie flachwurzelnde Sträucher nah am Haus pflanzen – diesen Abstand sollten Sie auch zum Nachbargrundstück oder zu Zäunen einhalten.
Welche Sträucher sich als Sichtschutz eignen
Wer im Garten Schutz vor neugierigen Blicken sucht, sollte auf schnell und dicht wachsende Gehölze zurückgreifen. Farbig blühende Büsche sorgen zudem für eine optische Auflockerung des Gartens. Folgende Sträucher wachsen hoch, schnell und dicht genug und eignen sich daher hervorragend als Sichtschutz:
- Forsythie
- Jasmin
- Weißdorn
- Sommerflieder
- Hartriegel
- Sternestrauch
Vor dem Einpflanzen sollten Sträucher ausgiebig gewässert werden. Am besten eignet sich hierzu ein mit Wasser gefüllter Eimer, in den sie das Gehölz geben. Auch nach dem Pflanzen sollten Sie auf eine ausreichende Wasserzufuhr achten.
Sträucher pflanzen: So gehen Sie vor
Es reicht nicht aus, einfach ein Loch auszuheben und das Gehölz hineinzusetzen. Mit den folgenden Schritten und der richtigen Gartentechnik geben Sie dem Strauch alles, was er für ein gutes Wachstum im Garten benötigt.
- Ein Pfanzloch graben
Heben Sie ein Pflanzloch aus, das genügend Platz für das Wurzelwachstum bietet. Als Richtwert gilt, dass das Pflanzloch etwa zweimal so groß wie der Wurzelballen sein sollte.
- Boden lockern, Drainage legen
Lockern Sie den Grund des Pflanzlochs gut auf, z. B. mit einer Hacke oder einem Spaten. Das erleichtert den Wurzeln das Wachstum bis in tiefere Bodenschichten hinein und verhindert Staunässe.
Tipp: Ist der Boden besonders fest oder lehmhaltig, schichten Sie etwas Kies als Drainage auf dem Boden des Pflanzlochs auf. Hierdurch wird der Boden wasserdurchlässiger und die Wurzeln werden gut versorgt. - Den Strauch austopfen
Lösen Sie den Wurzelballen vorsichtig aus dem Topf. Anschließend sollten Sie die feinen Haarwurzeln am Rand des Wurzelballens etwas auflockern. Gehen Sie hierbei behutsam vor, die Haarwurzeln sind gleichermaßen empfindlich und wichtig für eine optimale Versorgung des Gehölzes. Sehr lange, starke Wurzeln kürzen Sie mit einer Schere.
- Den Strauch in das Pflanzloch setzen
Nun setzen Sie das Gehölz in das Pflanzloch. Der Wurzelballen sollte sich nicht über der Höhe des Erdniveaus, sondern darunter befinden. Achten Sie darauf, die „schöne“ Seite des Gewächses so auszurichten, dass sie in die gewünschte Richtung zeigt.
Besonders große Gewächse sollten Sie zur Stabilisierung an einem Pfahl befestigen, den Sie neben dem Gewächs in den Boden einschlagen. Dadurch verleihen Sie dem Gehölz Stabilität – besonders bei starkem Wind werden sonst die starken Bewegungen der Pflanze bis zu den feinen Haarwurzeln weitergeleitet, die abknicken und geschädigt werden können. - Das Pflanzloch auffüllen
Mit der zuvor ausgehobenen Erde füllen Sie nun das Pflanzloch wieder auf. Mischen Sie hierfür nährstoffreichen Humus oder Pflanzerde hinzu. Geben Sie zusätzlich etwas organischen Dünger in das Gemisch, z. B. Hornspäne. Anschließend treten Sie die Erde um den Strauch herum etwas fest.
- Einen Gießrand bilden
Formen Sie um den Strauch herum mit den Händen einen kleinen Erdwall. Der sogenannte Gießrand sorgt dafür, dass das Wasser nicht seitlich wegsickert, sondern langsam in den Boden eindringen kann.
- Den Strauch angießen
Gründliches Angießen versorgt den Strauch umgehend mit Wasser und Nährstoffen. Zudem werden Hohlräume im Erdreich geschlossen: Der sogenannte Bodenschluss sorgt dafür, dass sich zeitig neue Wurzeln bilden können.
FAQ zum Thema Sträucher pflanzen
Für viele Sträucher ist der Herbst eine optimale Pflanzzeit. Je nach Beschaffenheit des Wurzelwerks können Sie einige Sträucher auch im Frühjahr und sogar bis in den frühen Sommer hinein anpflanzen. Im Winter bei gefrorenem Boden sollten Sie besser keine Gehölze pflanzen.
Zum Schutz vor neugierigen Blicken empfiehlt es sich, dicht und schnell wachsende Sträucher zu pflanzen. Zudem sollten die Sträucher über eine ausreichende Wuchshöhe verfügen. Folgende Sträucher eignen sich beispielsweise als Sichtschutz:
· Forsythie
· Jasmin
· Weißdorn
· Sommerflieder
· Hartriegel
· Sternestrauch
Möchten Sie Gehölze in der Nähe von Gebäuden oder Zäunen pflanzen, achten Sie besonders bei Flachwurzlern auf einen ausreichenden Abstand. Die Wurzeln flachwurzelnder Gehölze wachsen in die Breite und können Bauwerke schädigen. Deswegen gelten etwa 2,50 Meter Abstand als ausreichend, wenn Sie Sträucher nah am Haus pflanzen möchten. Das gilt auch für den Abstand der Pflanze zu Zäunen, Pavillons oder zum Nachbargrundstück.
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