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Die Arbeit in Lagern und Produktionsbetrieben oder auf Baustellen ist ohne den Einsatz von Staplern kaum vorstellbar. Die Flurförderzeuge erleichtern und beschleunigen Aufgaben wie Materialtransport oder Kommissionierung und tragen damit zu einer gut organisierten Intralogistik bei. Dazu kommt, dass verschiedene Staplerarten optimal auf ihren jeweiligen Einsatzbereich abgestimmt sind, was die Arbeit noch effizienter macht.
Doch welche Stapler gibt es überhaupt? Für einen ersten Überblick stellen wir Ihnen hier alle Staplerarten mit ihren wichtigsten Eigenschaften vor und informieren Sie, welche Vorschriften Sie beim Einsatz von Staplern gegebenenfalls berücksichtigen müssen.
Was sind Stapler und wie unterscheiden sie sich von anderen Flurförderzeugen?
Stapler sind Flurförderzeuge, mit denen Lasten befördert und bei Bedarf auf höhere Ebenen angehoben bzw. von dort entnommen werden können. Ihre Hubeinheit unterscheidet Stapler von einfachen Hubwagen, deren Gabelzinken sich nur wenige Zentimeter anheben lassen, um ausreichend Bodenfreiheit für den Transport von palettierten Gütern zu gewährleisten. Ein Stapler erreicht so wesentlich größere Hubhöhen, die bei Gabelstaplern bis zu 7,50 Meter betragen und bei Spezialmodellen sogar noch darüber liegen können.
Der mit Abstand häufigste Einsatzbereich von Staplern ist daher der innerbetriebliche Waren- und Gütertransport in Innenräumen (und bei Eignung auch in Außenbereichen und in Kühlhäusern). Neben der Intralogistik kommen verschiedene Staplerarten aber auch im Bauwesen, in der Forstwirtschaft und beim Veranstaltungsbau zum Einsatz. Dafür sind diese für den Außeneinsatz geeignet und bewältigen auch die Fahrt auf unebenen Untergründen.
Im Gegensatz zu fest installierten Fördereinrichtungen wie Regalshuttles oder Hebezeugen sind Stapler nicht ortsgebunden und dadurch sehr flexibel. Sie können in verschiedensten Lagerumgebungen eingesetzt werden. Wichtig ist nur, dass Sie bei der Lagerplanung die notwendigen Arbeitsgangbreiten und Mindestabstände für einen sicheren Staplereinsatz bedenken.
Welche Staplerarten gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Staplerarten, die sich in ihren Abmessungen, in der Antriebsart und Einsatzbereichen teils erheblich unterscheiden. In der Praxis spielt vor allem eine Rolle, wie und für welche Aufgaben Sie die Stapler in Ihrem Arbeitsalltag einsetzen können. Vor diesem Hintergrund lassen sich zwei Kategorien unterscheiden:
- Stapler für Produktion und Lager: Diese Gruppe umfasst Stapler, die für den Transport von Waren, Rohstoffen und Gütern in Lager- und Produktionshallen oder bei der Be- und Entladung von Transportfahrzeugen eingesetzt werden können.
- Stapler für Spezialeinsätze in Industrie und Bauwesen: In diese Gruppe gehören alle Stapler, die für den Einsatz unter anspruchsvollen Bedingungen (z. B. sehr schwere oder überdimensionierte Lasten, unebener Untergrund etc.) konstruiert wurden. Abhängig von der Antriebsart sind sie mitunter ausschließlich für den Außenbereich geeignet.
In den nachfolgenden Abschnitten stellen wir Ihnen alle Staplerarten der beiden Gruppen im Detail vor.
Vielseitige Staplerarten für Produktion und Lager
Die verschiedenen Stapler dieser Kategorie werden vor allem für den innerbetrieblichen Gütertransport und zur Kommissionierung eingesetzt. Aus diesem Grund sind die einzelnen Modelle vor allem für den Einsatz im Innenbereich bzw. vorübergehend auch in trockenen, ebenen Außenbereichen geeignet. Modelle mit Tiefkühlausstattung lassen sich auch in Kühl- oder Gewächshäusern sowie in Arbeitsbereichen mit Betauung sicher einsetzen.
Hochhubwagen
Hochhubwagen sind hydraulisch oder elektrisch betriebene Stapler, die dank ihrer vergleichsweise kompakten Bauweise gut in Lagern des Groß- und Einzelhandels, Werkstätten und Palettenlagern mit mittleren Umschlagszahlen eingesetzt werden können. Auch beim Be- und Entladen von Lieferfahrzeugen kommen Hochhubwagen häufig zum Einsatz. Es gibt sie in zwei Varianten:
- Mitgängerstapler (auch als Deichselstapler bezeichnet) werden über den ergonomischen Deichselgriff gesteuert. Sie sind kompakt und wendig und optimal für Einsätze auf kurzen Strecken geeignet. Nachteile wie vergleichsweise geringe Hubhöhen und Geschwindigkeiten spielen meist keine große Rolle, weil die Stapler ausreichen, um den Bedarf abzudecken und eine kosteneffiziente Transportlösung darstellen.
- Fahrerstandstapler sind sowohl mit einer Deichsel als auch einer ausklappbaren Plattform ausgestattet, auf der Sie bei Bedarf mitfahren können; Sondermodelle verfügen sogar über eine integrierte Fahrerkabine. Bei längeren Transportwegen sparen Sie damit Zeit und Kraft, allerdings sind die Anschaffungskosten entsprechend höher und die Modelle weniger wendig als Mitgängerstapler. Sie eignen sich deshalb vor allem für weitläufigere Lager mit höherem Warenumschlag.
Gabelstapler (Front- bzw. Gegengewichtsstapler)
Gabelstapler sind wahre Universaltalente und gehören zu den am häufigsten eingesetzten Staplerarten. Der Lastschwerpunkt befindet sich bei diesem Staplertyp weiter hinten (und nicht mittig der Radbasis wie bei Hochhubwagen): Das Gewicht bildet auf diese Weise ein Gegengewicht zur auf die Staplergabeln aufgeladenen Last. Aus diesem Grund werden Gabelstapler auch als Frontstapler oder Gegengewichtsstapler bezeichnet.
Durch ihre Bauweise sind sie robust und belastbar. Sie können hohe Traglasten bewältigen und Hubhöhen von durchschnittlich 3 bis 7 Meter erreichen. In der Praxis werden sie deshalb vor allem zum Transport von palettierten Waren und beim Be- und Entladen von Fahrzeugen eingesetzt. Mit entsprechenden Modifikationen sind sie aber auch für Außeneinsätze oder Spezialräume wie Kühlhallen oder Hygieneräume geeignet.
Zudem gibt es zahlreiche Anbaugeräte, mit denen Gabelstapler für Spezialaufgaben eingesetzt werden können; zum Beispiel Lasthaken für den Transport kranbarer Güter oder Staplerschaufeln mit Einfahrtaschen für den Transport von Schüttgut.
Gabelstapler haben einen recht großen Wendekreis, was bei der Lagerplanung berücksichtigt werden sollte.
Schubmaststapler (Hochregalstapler, Schmalgangstapler, Reach Trucks)
In Lagern mit besonders schmalen Lagergängen stellen Schubmaststapler eine praktische Alternative zu herkömmlichen Gabelstaplern dar. Sie sind schmal und kompakt gebaut, sodass sie auch in beengten Bedingungen wendig manövrieren können. Gleichzeitig erreichen sie sehr hohe Hubhöhen bis zu 10 Meter, weshalb sie vorwiegend zur Bedienung von Hochregallagern eingesetzt werden. Entsprechend sind sie auch unter den Bezeichnungen Hochregalstapler, Schmalgangstapler oder Reach Trucks bekannt
Im Vergleich zu Gabelstaplern sind die zulässigen Traglasten der Reach Trucks geringer. Darüber hinaus ist die Sicht vom Fahrersitz aus eingeschränkt. Beides führt zusammen mit den höheren Anschaffungskosten und der notwendigen Spezialausbildung des Personals dazu, dass Schubmaststapler im Grunde genommen nur dort eingesetzt werden, wo es die räumlichen Gegebenheiten unbedingt erfordern.
Vier- und Mehrwegestapler (Dreiseitenstapler)
Bei diesen Staplern handelt es sich um spezialisierte Schubmaststapler. Ihre Besonderheit ist, dass die Räder im 90-Grad-Winkel (oder mehr) gedreht werden können. Dadurch lässt sich das Fahrzeug ohne Wendemanöver in alle vier Himmelsrichtungen (oder sogar vollkommen frei) bewegen. Das bringt große Vorteile bei der Einlagerung von Langgut und den Einsatz in Lagern mit sehr schmalen Gängen, wo der Stapler flexibel und platzsparend manövrieren kann. Kleinere Modelle für das Lager können zwischen 4 und 10 Tonnen anheben; auf schwere Lasten spezialisierte Modell schaffen bis zu 20 Tonnen.
Auch bei diesen Modellen müssen Sie höhere Anschaffungskosten sowie Kosten und Aufwand für die Zusatzausbildung des Personals bedenken.
Kommissionierstapler
Kommissionierstapler gehören zu den stark spezialisierten Staplerarten, weil sie für die Durchführung einer ganz bestimmten Aufgabe im Lager entwickelt wurden: der Zusammenstellung verschiedener Lagerartikel zu Warensendungen. Sie kommen deshalb ausschließlich im Lager und in Kommissionierzonen zum Einsatz.
Bei den meisten Modellen lassen sich Hubvorrichtung und Fahrerstand der Fahrzeuge gleichzeitig anheben, damit das Lagerpersonal auch in der Höhe sicher und ergonomisch arbeiten und die Lieferungen anhand der eingegangenen Bestellungen direkt beim Picking zusammenstellen kann. Das beschleunigt die Kommissionierung und verringert die Fehlerquoten. Je nach Ausführung sind Hub- und Arbeitshöhen von bis zu 2,5 Metern (Niederhub), 6,5 Metern (Mittelhub) oder 14 Metern (Hochhub) möglich. Die Tragkraft der Kommissionierstapler ist jedoch vergleichsweise gering, für schwere Lasten sind sie nicht geeignet.
Mitnahmestapler
Um das Be- und Entladen von Waren an wechselnden Einsatzorten zu erleichtern, gibt es sogenannte Mitnahmestapler für Transportfahrzeuge. Diese Stapler sind sehr kompakt gebaut und können dadurch in einer speziellen Transportvorrichtung außen am Lkw mitgeführt werden. Bei Bedarf sind sie sofort einsatzbereit.
Zwar sind Tragkraft und Hubhöhe geringer als bei anderen Staplerarten, jedoch für einen Großteil der Versandaufträge vollkommen ausreichend. Ihre hohe Flexibilität und Mobilität macht Mitnahmestapler zu einer wertvollen Arbeitshilfe für die Logistik in Groß- und Einzelhandel und Versandunternehmen.
Leistungsstarke Staplerarten für Spezialeinsätze im Freien
Die verschiedenen Staplerarten dieser Kategorie haben vor allem eines gemeinsam: Sie sind extrem leistungsfähig und auf die speziellen Herausforderungen in ihrem jeweiligen Arbeitsfeld ausgerichtet. Aufgrund ihrer robusten Bauweise können sie schwere Lasten und große Hubhöhen bewältigen und sind in der Regel für den Einsatz im Außenbereich vorgesehen.
Seitenstapler
Seiten- oder Quersitzstapler sind so konstruiert, dass sich die Vorrichtung zur Lastaufnahme seitlich am Fahrzeug, also quer zur Fahrtrichtung, befindet. So lassen sich vor allem Langgüter wie Rohre oder Holzbalken sicher und zuverlässig transportieren, denn Seitenstapler vereinen hohe Tragkraft mit guter Manövrierfähigkeit. Die Tragkraft kompakterer Modelle liegt bei bis zu 10 Tonnen; doch es sind auch Schwerlastmodelle erhältlich, die bis zu 50 Tonnen bewegen können.
Der Sitz ist in der Regel ebenfalls quer angeordnet, sodass die bedienende Person beim Be- und Entladen direkt auf die Last blicken kann. Es gibt jedoch auch Modelle mit drehbarem Fahrersitz, was das Fahren erleichtert. In jedem Fall ist für das Führen eines Seitenstaplers eine spezielle Ausbildung notwendig, weshalb er zu den spezialisierten Staplerarten gehört.
Geländestapler
Die auffälligsten Merkmale von Geländestaplern sind die robuste Bauweise und die großen, stark profilierten Reifen. Sie ermöglichen das sichere Manövrieren im freien Gelände und auf rutschigen oder schlammigen Untergründen. Sie werden in erster Linie in der Land- und Forstwirtschaft sowie für den Transport von Baumaterialien auf Großbaustellen eingesetzt; zum Beispiel beim Transport von Langholz oder Stahlteilen.
Geländestapler verfügen über leistungsstarke Dieselmotoren und haben aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit einen entsprechend hohen Kraftstoffverbrauch. Für den Einsatz in Innenräumen sind sie nicht geeignet und können insgesamt eher den Bau- und Forstfahrzeugen zugerechnet werden.
Schwerlaststapler
Schwerlaststapler bewegen mit ihrer extrem hohen Tragkraft bis 50 Tonnen (einige Modelle schaffen sogar mehr) schwerste Lasten. Sie werden üblicherweise in der metallverarbeitenden Industrie, im Maschinenbau, im Schiff- und Flugzeugbau sowie beim Frachtumschlag an Häfen und Flughäfen eingesetzt. Je nach Einsatzbereich und spezifischer Bauweise können Schwerlaststapler auch anderen Staplerarten wie Seiten-, Gelände- oder Containerstaplern zugeordnet werden.
Die Anschaffungskosten für diese extrem leistungsfähigen Fahrzeuge sind entsprechend hoch. Für zeitlich befristete Einsätze gibt es daher die Möglichkeit, Schwerlaststapler zu mieten.
Teleskopstapler
Teleskopstapler verfügen über einen ausfahrbaren, frei beweglichen Hubarm, der Hubhöhen bis 30 Meter erreichen kann. Durch die Befestigung am Fahrzeugheck liegt der Schwerpunkt in der Fahrzeugmitte, ohne dass Gegengewichte nötig sind. Auf diese Weise lassen sich Lasten bis 20 Tonnen umsetzen.
Teleskopstapler sind in der Regel mit geländegängiger Bereifung ausgestattet, sodass sie neben der Industrie auch in Landwirtschaft und Bauwesen eingesetzt werden können.
Containerstapler (Reachstacker)
Containerstapler werden in Seehäfen und Binnenfrachtterminals für den Umschlag von Containern und Wechselbrücken eingesetzt. Im Vergleich zu großen Krananlagen sind sie flexibel und wendig. Anstelle der Gabelzinken haben sie ein spezielles Geschirr zur Lastaufnahme von Containern. Die Lasten werden also nicht wie üblich unterfahren, sondern von oben gegriffen. Aus diesem Grund werden Containerstapler auch Greifstapler (engl. Reach Stacker) genannt.
Der lange Teleskoparm ermöglicht nicht nur beachtliche Hubhöhen, sondern auch große Greifweiten, sodass Container auch in mehrere Reihen hintereinander abgestellt bzw. von dort entnommen werden können.
Der Antrieb verschiedener Staplerarten: Elektro-Stapler vs. Verbrenner-Stapler
Verschiedene Staplerarten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Bauart und Leistungsfähigkeit, sondern auch in ihrem Antrieb. Während Stapler für den Innenbereich in der Regel mit modernen, langlebigen Elektromotoren ausgestattet sind, verfügen robuste Stapler für Bauwesen und Landwirtschaft über leistungsstarke Dieselmotoren oder über einen Treibgasantrieb.
Bestimmte Staplerarten sind also aufgrund ihres Einsatzbereiches von vorneherein mit einer bestimmten Motorart ausgestattet, bei anderen Staplerarten können Sie zwischen Elektro- und Verbrennermotor wählen. Dazu gehören zum Beispiel Gabelstapler, Mehrwege- und Seitenstapler. In diesem Fall entscheiden die geplanten Arbeitsaufgaben und die dafür notwendige Tragkraft darüber, welche Antriebsart am besten für Ihre Zwecke geeignet ist. Nachfolgend finden Sie alle Vor- und Nachteile beider Antriebsarten gegenübergestellt:
Elektro-Antrieb | Verbrenner-Antrieb | |
---|---|---|
Vorteile | • emissionsfrei • leiser Betrieb • für Innenräume geeignet | • hohe Leistungsfähigkeit • lange Einsatzdauer • flexibler Einsatz im freien Gelände und bei jeder Witterung |
Nachteile | • Zeitaufwand zum Laden des Fahrzeugakkus oder Batteriewechsel • nur eingeschränkt in Außenbereichen einsetzbar | • nicht emissionsfrei • hohe Betriebslautstärke • dürfen nicht in geschlossenen Räumen eingesetzt werden (außer Treibgasstapler unter bestimmten Voraussetzungen) |
Beispiele | • Hochhubwagen • Gabelstapler • Schubmaststapler • Kommissionierstapler | • Geländestapler • Schwerlaststapler • Teleskopstapler • Containerstapler |
Welche rechtlichen Vorgaben und Sicherheitsaspekte müssen beachtet werden?
Abhängig von der Leistungsfähigkeit eines Staplers gelten verschiedene Sicherheitsvorgaben. In jedem Fall muss die regelmäßige Prüfung und Wartung der Fahrzeuge sichergestellt werden. Darüber hinaus darf in den meisten Fällen nur qualifiziertes Personal einen Gabelstapler fahren. Liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit über 6 km/h, ist für den Betrieb des Staplers ein Flurmittelförderschein (umgangssprachlich: Staplerschein) und für bestimmte Staplerarten eine spezielle Zusatzqualifikation nötig.
Dazu kommt eine jährliche Sicherheitsunterweisung für Gabelstapler, an der alle Staplerfahrenden teilnehmen müssen. Die Unterweisung ist gesetzlich vorgeschrieben und eine Bedingung für die Gültigkeit des Staplerscheins. Sie vermittelt die wichtigsten Unfallverhütungsmaßnahmen und allgemeine Sicherheitsvorschriften im Betrieb, aber auch gerätespezifische Informationen wie die korrekte Lastaufnahme und -verteilung, den Umgang mit Anbaugeräten oder den Ablauf der täglichen Funktionsprüfung.
Eine gesetzliche Vorschrift zum Tragen einer Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) beim Staplerfahren gibt es hingegen nicht. Sie hängt vielmehr von der jeweiligen Arbeitsumgebung ab. Aus diesem Grund sind Betriebe hier lediglich zu einer Gefährdungsbeurteilung verpflichtet, nach der die notwendige Schutzausrüstung intern festgelegt wird. Neben Sicherheitsschuhen und Schutzhandschuhen für den Umgang mit der Ladung kann das Tragen eines Schutzhelms zum Schutz vor herabfallenden Ladungsteilen und, bei hoher Lärmbelastung, ein Gehörschutz sinnvoll sein. Bei Arbeiten in großen Höhen (zum Beispiel mit einem Kommissionierstapler) muss zudem eine PSA zur Absturzsicherung angelegt werden. Dazu kommt unter Umständen weitere Schutzkleidung, falls der Stapler Gefahrgut transportiert oder in besonderen Räumen (Reinräume, Gefahrenbereiche) eingesetzt wird.
FAQ zu Staplerarten
Um die Vielzahl an Aufgaben in Logistik, Industrie, Bau- und Landwirtschaft abzudecken, gibt es verschiedene Staplerarten, die teils flexibel einsetzbar oder auf ihren jeweiligen Einsatzbereich spezialisiert sind. Stapler werden in diese Arten unterschieden:
• Hochhubwagen
• Gabelstapler (Frontstapler, Gegengewichtsstapler)
• Schubmaststapler (Hochregalstapler, Schmalgangstapler, Reach Trucks)
• Vier- und Mehrwegestapler (Dreiseitenstapler)
• Kommissionierstapler
• Mitnahmestapler
• Seitenstapler
• Geländestapler
• Schwerlaststapler
• Teleskopstapler
• Containerstapler
Ein Flurmittelförderschein (umgangssprachlich Staplerschein) brauchen Sie für alle Stapler mit Fahrersitz bzw. Fahrerstand und einer Fahrhöchstgeschwindigkeit über 6 km/h. Darüber hinaus ist für einige Staplerarten eine spezielle Zusatzausbildung nötig (z. B. Geländestapler und Teleskopstapler).
Der Einsatz verschiedener Staplerarten kann sich lohnen, falls in einem Unternehmen sehr verschiedene Aufgaben anfallen bzw. mehrere Arbeitsbereiche abgedeckt werden müssen. Dann läuft die Arbeit mit mehreren Spezialstaplern ggf. effizienter und sicherer ab, als wenn alles mit dem Gabelstapler erledigt werden muss. Entscheidende Faktoren sind:
• Beschaffenheit und Gewicht der Transportgüter
• Lagereinrichtung und Platzverhältnisse
• Häufigkeit der Arbeitseinsätze
• Budget
Bitte beachten Sie: Die hier erwähnten Vorschriften sind nur eine Auswahl der wichtigsten gesetzlichen Vorgaben. Detaillierte Informationen lesen Sie dazu in den aufgeführten und ggf. weiteren Vorschriftensammlungen und Gesetzestexten nach. Bei der konkreten Umsetzung im Betrieb können und sollten im Zweifel außerdem Sachverständige hinzugezogen werden.
Bildquellen:
© Jungheinrich AG