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Schutzkontaktstecker und -steckdosen sind so sehr Teil des Alltags, dass die Abkürzung Schuko bereits in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ist. Sie bezeichnet ein System, das die Sicherheit im Umgang mit elektrischen Geräten mithilfe eines Schutzleiters erhöht. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über den Schuko-Stecker, lernen Aufbau und Varianten sowie Vor- und Nachteile kennen. So können Sie entscheiden, ob ein Schuko-System die Sicherheitsanforderungen in Ihrem Betrieb erfüllt.

Was ist ein Schutzkontaktstecker? Aufbau und Eigenschaften

Schuko ist eine Kurzform und steht für Schutzkontakt. Das ist die Bezeichnung für ein Netzsteckersystem, das elektrische Geräte mit Strom versorgt und hauptsächlich im europäischen Niederstromnetz verwendet wird. Das Schuko-System erhöht die Sicherheit, weil es im geschlossenen Stromkreis Fehlerströme ableiten kann und dadurch die Unfallgefahr durch einen Stromschlag erheblich verringert. Möglich ist das durch den speziellen Aufbau von Stecker und Steckdose.

Das Schuko-System ist vor allem für Geräte mit Metallgehäusen (Geräte der Schutzklasse I) entwickelt worden. Bei einem Defekt besteht hier die Gefahr, dass der Strom auf die metallischen Bauteile und durch Berührung auf den Menschen übergeht. Der Schutzkontakt und die Erdung der Leitung verhindern einen solchen Körperschluss.

Jeder Stecker hat zwei Pole, um Verbindung zum Stromnetz herzustellen. Bei deutschen Netzsteckern sind das die beiden runden Kontaktstifte, die mit dem Neutralleiter (N) und dem Außenleiter (L) in einem elektrischen Kabel verbunden werden. Ein Schuko-Stecker folgt diesem Aufbau, er ist jedoch zusätzlich mit einem dritten Leiter ausgestattet: dem Schutzleiter (PE). Das zeigt sich durch die metallenen Kontaktflächen oben und unten am Stecker.

Das Schuko-System ist für eine Spannung von 230 Volt (Netzspannung zwischen 220 und 240 Volt) ausgelegt. Es ist nicht verpolungssicher. Das bedeutet, dass die beiden Pole für Neutralleiter und Phase (Außenleiter) aufgrund des symmetrischen Aufbaus austauschbar sind. Dennoch kommt es beim Anschluss eines Schuko-Steckers auf die Belegung an. Die Farben der Adern helfen dabei, Fehler beim Anschließen von Steckern, Lampen oder Steckdosen zu vermeiden, denn alle Drähte eines Kabels sind mit farbigen Ummantelungen eindeutig gekennzeichnet:

  • Schutzleiter/Erdung: gelb-grün
  • Außenleiter/Phase: schwarz oder braun
  • Null- bzw. Neutralleiter: blau

Beim Anschluss einer Schuko-Steckdose folgt die Belegung ebenfalls diesem Farbschema.

Funktionsweise des Schuko-Systems

Das Schuko-System funktioniert nur mit der passenden Steckdose. Diese muss ebenfalls einen geerdeten Schutzleiter enthalten, damit eine leitende Verbindung entstehen kann. Umgesetzt wird das durch zwei Kontaktfedern, die sich exakt an den Positionen der Kontaktflächen des Steckers befinden. Diese Federn sind wiederum mit der Erdungsleitung verbunden, sodass die potenziell gefährliche Spannung im Notfall von allen berührbaren Oberflächen abgeleitet wird.

  1. Stecken Sie den Stecker in die Steckdose, entsteht zuerst die Verbindung zwischen Schutzleiter und Schutzkontakt. In der Elektrotechnik wird das als voreilende Verbindung bezeichnet.
  2. Erst dann wird das entsprechende Gerät über die beiden Steckerpole an das Stromnetz angeschlossen. Die Länge der Kontaktstifte ist mit 19 Millimetern so genormt, dass der Stromkreis erst geschlossen wird, wenn der Schutzkontakt bereits besteht.
  3. Beim Herausziehen des Steckers wird die Schutzverbindung zuletzt getrennt. Sie besteht also bis zu einem Moment, indem bereits kein Strom mehr fließt.

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass kein Fehlstrom an einem Teil des Geräts entsteht und eine Gefahr bei der Benutzung darstellen könnte.

Benutzen Sie einen Schuko-Stecker in einer Steckdose ohne Schutzkontakte, wird das angeschlossene Gerät genauso zuverlässig mit Strom versorgt. Allerdings entfällt der Schutz vor gefährlicher Spannung, da sie nicht abgeleitet werden kann. Aus diesem Grund sollten Sie die Notlösung vermeiden; insbesondere, wenn Sie allein arbeiten.

Schuko-Stecker Typ F und andere Varianten

Die bisherigen Informationen sind nicht weltweit gültig. Zwar ist der Schuko-Stecker in zahlreichen Ländern Europas und auch auf anderen Kontinenten verbreitet, doch er ist bei Weitem nicht der einzige. Für bessere Vergleichbarkeit, Sicherheitshinweise und Regelungen für den Einsatz von Adaptern verwendet die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) eine Übersicht aller gängigen Stecker- bzw. Steckdosenarten, die ursprünglich vom US-Handelsministerium stammt. In dieser internationalen Klassifizierung wird der deutsche Schuko-Stecker als Typ F bezeichnet.

Typen von Steckern

Neben Typ F kommen in Deutschland vor allem Typ-C-Stecker, die sogenannten Eurostecker, zum Einsatz. Diese flachen, zweipoligen Stecker können bedenkenlos in Schuko-Steckdosen verwendet werden. Die schmalen Typ-C-Steckdosen finden sich mitunter noch in Mehrfachsteckdosen, um mehr Anschlüsse zu ermöglichen.

Vor- und Nachteile von Schuko-Steckern

Lange Zeit galt das Schuko-System als eine der sichersten Lösungen für die Elektroinstallation. Durch bloße Berührung mit den Fingern war kein Kontakt zu stromführenden Bauteilen möglich und der voreilende Schutzkontakt schloss eine Spannungsübertragung aus. Das gilt bis heute, allerdings haben sich die Ansprüche gemeinsam mit den technischen Voraussetzungen geändert. Aus heutiger Sicht zeigen sich folgende Nachteile:

  • Keine Verpolungssicherheit
  • Geringer oder kein Schutz gegen Feuchtigkeit und Nässe
  • Unzureichender Kinderschutz – Gefahr durch Berührung mit Fremdkörpern (z. B. Stifte, Trinkhalme, Stricknadeln)
  • Freiliegende Schutzkontakte sind anfällig für Beschädigung

In vielen Fällen haben die herstellenden Firmen bereits auf diese Punkte reagiert und bieten entsprechend modernisierte Modelle oder Zubehör für Umbauten an. Dadurch sind Schuko-Stecker und -Steckdosen vor allem in Privatgebäuden weiterhin Standard.

FAQ zum Aufbau und zur Belegung von Schuko-Steckern

Was ist ein Schuko-Stecker?

Der Schuko-Stecker gehört zu einem Stecksystem zur Herstellung einer Stromverbindung. Es besteht aus Stecker und Steckdose, die nicht nur durch die elektrischen Pole miteinander verbunden werden, sondern zusätzlich mit Schutzkontakten ausgestattet sind. Über diese Schutzleitung entsteht die Verbindung zur Erdung. Elektrische Spannung wird gegebenenfalls abgeleitet und stellt kein Verletzungs- und Sicherheitsrisiko mehr dar.

Wie unterscheidet sich ein Schuko-Stecker im Aufbau von anderen Steckerarten?

Ein Schuko-Stecker ist zusätzlich zu den beiden üblichen Leitern, dem Neutralleiter und dem Außenleiter, mit einem Schutzleiter ausgestattet. Dafür befinden sich am Stecker selbst zwei metallische Kontaktfläche, die beim Einstecken mit zwei metallischen Federn in der Steckdose in Kontakt treten.

Wie sieht bei einem Schuko-Stecker die Belegung aus?

Bei einem Schuko-Stecker erfolgt die Verbindung zum Stromkabel über drei Kupferdrähte, die durch verschiedene Mantelfarben gekennzeichnet sind.
· Neutralleiter (N): Kontaktstift 1 mit blauer Ader
· Außenleiter/Phase (L): Kontaktstift 2 mit schwarzer oder brauner Ader
· Schutzleiter (PE): Mittelklemme mit gelb-grüner Ader

Schuko-Systeme sind nicht verpolungssicher, deshalb ist es egal, ob N und L an den rechten oder linken Pol angeschlossen werden.

Sicherheitshinweis: Arbeiten an Steckern und elektrischem Strom sollten aus Sicherheitsgründen nur durch qualifizierte Fachkräfte erfolgen!

Bildquellen:
© gettyimages.de –
megaflopp